#3 – Eine Nacht der Darstellenden Künste (Teil 1)

Shownotes

Die Kölner Theaternacht - Nacht der Darstellenden Künste feiert ihre 20. Ausgabe
Um möglichst viel von diesem Großevent zu erfassen, hat sich Aron heute Verstärkung dazu geholt. Pia hat sich individuell durch die Nacht treiben lassen, wärend Aron an einer Guided Bus-Tour teilgenommen hat. Beide haben viel Eindrücke gesammelt, die nicht in eine Folge passen.

Zu den Stimmen:

Wir hören im Rahmen unserer Reportage über die Theaternacht folgende Personen in Reihenfolge ihres Erscheinens: Manuel Moser, Maren als Begleiterin von Pia, ein unbekannter Mann vor dem Maschinenhaus, ein Ensemblemitglied von emanuele soavi incompany, Slava Gepner von der Tanzfaktur, Thomas Weber und Angela Hensel als Guides, Busfahrer, Deborah Krönung

Links zur Folge

Erwähnt werden in Teil 1:

Für Qultor am Mikro: Pia Ströhle hat Theorien und Praktiken professionellen Schreibens studiert. In ihrer Freizeit erkundet sie die Stadt mit dem Rad und geht abends mit Freund:innen ins Theater.
Sebastian Sonntag ist Radiojournalist, Moderator und Podcastenthusiast. Er mag Musik, gutes Storytelling und Raumschiffe.
Aron Schmidt ist Gründer von Qultor, interessiert sich für Netzwerke hinter den Kulissen und übt Podcasten am lebendigen Objekt.
Die Schauspielerin und Sprecherin Lisa Bihl schenkt uns Ihre Stimme für die Struktur.
Die Musik entstand durch eine Impro-Session mit Philipp Bramswig, Julia Brüssel, Matthias Akeo Nowak und Janning Trumann. Ein Qultor Sound Projekt, produziert von Aron Schmidt.

Links zu Qultor

Transkript anzeigen

Manuel Moser: Das, dass diese Krise nur durch gemeinsame Bemühungen und auch durch Einschränkungen für uns alle zu bewältigen, ist uns klar. Und doch. Die Theaterhäuser in Köln wissen gerade genauso wenig wie ihre Besucher:innen nicht, wie sie mit explodierenden Energiepreisen umgehen sollen. Und manch einer fragt sich, ob es nicht besser wäre, die Tür abzuschließen und nicht zu spielen, anstatt nicht in der Lage sein, die Rechnung zu bezahlen.

Lisa Bihl: Qultorell Unterwegs der Kultur und Begegnungs Podcast aus Köln mit Aron Schmidt und Sebastian Sonntag.

Sebastian Sonntag: Herzlich willkommen zur dritten Folge Kulturell unterwegs dem Podcast passend zu Qultor.de, dem Portal der freien Kunstszene in Köln. Heute mit einem Großprojekt, könne man sagen, nämlich der Theaternacht. Und zwar nicht irgendeiner, sondern der 20., also Jubiläums Theater Nacht hier bei uns in Köln. Und du, Aron, erst mal hallo. Schön, dass du da bist.

Aron Schmidt: Hallo Sebastian.

Sebastian Sonntag: Du hast ja quasi Verstärkung geholt. Hast du überlegt, dass es doch vielleicht ein bisschen viel, sich das alles alleine anzuschauen und hast Pia Ströhle mit dabei? Hallo Pia!

Pia Ströhle: Hallo.

Sebastian Sonntag: Vielleicht erklärt ja erst mal, wie wir zusammenpasst. Wie kommst du dazu, Pia?

Pia Ströhle: Ja, Aron und ich, wir kennen uns übers Theater im Bauturm, wo ich vor ein paar Jahren mal ein Praktikum gemacht habe und danach habe ich im Rahmen meines Studiums öfter Beiträge gemacht, auch viel über kulturelle Projekte im Hochschul Radio. Und da hat sich Aron daran erinnert und mich gefragt, ob ich Lust hätte mit zur Theater Nacht zu kommen.

Sebastian Sonntag: Und so haben wir jetzt quasi die Möglichkeit eure beiden Perspektiven auf diesen sehr vielfältigen Abend dann auch mitzuerleben, weil es ist unglaublich viel, was da geboten wird. Ihr seid zusammen losgezogen und losgegangen ist es eigentlich eher mal mit so einem offiziellen Teil. Und noch Rede.

Manuel Moser: Heute zusammen mit meiner Vorstandskollegen Andrea Bleikamp sie alle herzlich willkommen heißen zur Eröffnung der 20. Kölner Theater Nacht, der Jubiläumsnacht der darstellenden Künste. Herzlich willkommen. Schön, dass Sie da sind. Und wir können wirklich sehr, sehr stolz sein..

Sebastian Sonntag: Wer ist das, der da gerade spricht?

Aron Schmidt: Das ist Manuel Moser, ein Vorstandsmitglied des VdK Vereins für darstellende Künste, eine Interessenvertretung für die Theaterszene. Die hat damals schon, also ist jetzt die 20., also von Anfang an die Kölner Theatermacher veranstaltet, die jetzt auch durch die Umfirmierung, Neugründung des Vereins für darstellende Künste auch Nacht der darstellenden Künste genannt wird, weil es eben mehr als Theater abdeckt.

Sebastian Sonntag: Und das ist auch quasi eine Erneuerung, über die wir gleich auch noch sprechen können. Aber erzähö vielleicht gerade erst mal, wo ihr da genau seid.

Aron Schmidt: Also wir sind in auf einem Gelände der RheinEnergie, einen der Hauptsponsoren der Theater Nacht. Das ist das Wasserwerk Süd

Pia Ströhle: Heizkraftwerk.

Aron Schmidt: Danke schön. Ich sage immer Wasserwerk.

Sebastian Sonntag: Ja, okay. Es ist ein Unterschied.

Aron Schmidt: Ja, Wobei es halt auch ein Wasserwerk ist. Es ist reine Spekulation, aber auf jeden Fall ist es ein.

Sebastian Sonntag: Das ist ja auch ein Kultur Podcast.

Sebastian Sonntag: Genau. Es ist ja auch ein das. Ich hab's vorhin noch mal nachgelesen. Frischwasser Reserve Becken der Südstadt in Köln. Es ist alles ungeprüfte Fakten. Bitte schaut selbst noch mal nach.

Sebastian Sonntag: Aber es ist ein altes Gebäude, quasi ein altes Fabrikgebäude Fabrik Flair oder nicht?

Aron Schmidt: Nur ein Gebäude ist ein sehr, sehr viele Gebäude. Große Schornsteine, zu denen wir später noch mal kommen werden. Und in einer dieser Hallen war diese Eröffnungszeremonie. Auf dem Gelände ist die Theater Nacht auch schon seit ein paar Jahren. Dürfen dort ihre Veranstaltungen eröffnen, diese Theater eröffnet, da wo wir zugegen waren und uns die vielfältigen Reden der Offiziellen angehört haben.

Sebastian Sonntag: Okay, das ist das, was da passiert. Da wird erst mal geredet, es wird begrüßt, es wird ein bisschen feierlich über ein Glas getrunken und es stehen eine Menge Menschen im Raum. Und auf einer Bühne erzählen Menschen irgendwie, was sie bewegt. Zu dieser, zu dieser Nacht.

Aron Schmidt: Genau. Und ich stand neben einem der Lautsprecher und habe das Aufnahmegerät einfach mal draufgehalten. Vielleicht würde ich ganz gerne an der Stelle noch ergänzen, wie diese Idee zustande gekommen ist, dass Pia einen wesentlichen Teil dieses Abends bestreitet. Ich habe relativ spontan bei der Theater Nacht bei der Organisatorin Gabriele Fischer nachgefragt, ob ich denn einen Podcast aufnehmen darf bei diesem Event und sie hatte mich in eine Bustour gebucht und dann dachte ich okay, dann habe ich in dieser Bustour ja einen vorgeschriebenen Fahrplan. Das heißt in dem Fall dann fünf aufeinanderfolgende Termine und habe aber dann die Perspektive eben dieser geführten oder kuratierten Tour. Dann fehlt mir ja die Perspektive. Was ist denn eigentlich, wenn man sich sozusagen alleine spontan auf die Suche nach der nächsten Vorstellung macht? Und so ist die Idee entstanden, dass man das aufsplitten könnte. Und dann habe ich Pia gefragt, ob sie denn nicht Lust hätte, diesen Solo Weg selbst zu bestreiten. Sie hat spontan zugesagt. Also wir können ja, das ist kein Geheimnis verraten, dass das zwei Tage, drei Tage davor war, an dem wir das organisiert haben.

Pia Ströhle: Ist richtig. Dementsprechend: Ich habe mir eine Freundin geschnappt und wir haben uns das dann zusammen angeschaut. Und angesichts der Tatsache, dass es so spontan war, haben wir auch gar keine Zeit gehabt, uns großartig drauf vorzubereiten. Und das war dann aber auch völlig okay, weil wir gesagt haben, wir lassen es so ein bisschen auf uns zukommen, wir gucken spontan, wo kommen wir rein, was interessiert uns, wo landen wir, mit wem kommen wir möglicherweise ins Gespräch und haben das einfach komplett spontan und so ein bisschen aus dem Bauch raus gemacht.

Sebastian Sonntag: Was aber glaube ich, gar nicht so verkehrt ist, weil vermutlich diese Nacht viele Menschen so erleben, die sich überlegen: Ja hey, heute Abend könnte man ja irgendwie mal losziehen und dann geht man irgendwie hin, geht zum Ersten Punkt, der einen vielleicht interessiert und lässt sich dann treiben.

Aron Schmidt: Genau. Also das Konzept der Theater macht es so, dass man seinen Startpunkt, wenn man sich ein Ticket dafür kauft, aussucht, ein sogenanntes Starter Ticket kauft und in dieser Location dann auch startet. Wie der Name schon sagt des Tickets. Und ab da dann Eintritt hat in jede Location so lange Plätze da sind. Und aktuell ist die Theater Nacht oder die nach der darstellenden Künste so organisiert, dass zu jeder vollen Stunde, in jeder Location, einer Aufführung oder ein Auszug einer einer Inszenierung gezeigt wird. Es gab auch schon Zeiten, so vor vier fünf Jahren erinnere ich mich, dass das halbstündlich war, was für die Künstlerinnen und Künstler, die das bestreiten müssen.

Sebastian Sonntag: Richtig Arbeit ist.

Aron Schmidt: Richtig Arbeit ist. Im Theater im Bauturm, nachdem dort die neue Leitung angefangen hat. 2016 hat das Leitungsteam die Kollegen sich ausgedacht. Okay, wir machen einen eigens dafür geschriebenen langen Sketch und spielen den alle halbe Stunde. Und so genau weiß ich nicht mehr, wie er hieß. Aber es kam der Name Big Mac in den Titel vor und Shakespeare hatte auch noch irgendwie eine Rolle, aber der Big Mac steht im Vordergrund.

Sebastian Sonntag: Natürlich. Big Mac und Shakespeare. Zwei Dinge, die nicht zu trennen sind.

Aron Schmidt: Der geschätzte Kollege Laurens Leaky sich, wie ich vermute, selbst auferlegt, bei jeder Vorstellung einen Big Mac oder sogar ein Big Mac Menü zu sich zu nehmen. Und die Kollegen haben nicht so wirklich dran gedacht, dass jede halbe Stunde das gleiche Stück aufgeführt werden sollte und das von 20:00 bis 1:00 nachts. Ich glaube, sie haben das etwas verkürzt, aber trotzdem haben sie jede halbe Stunde, sprich Laurenz und jede halbe Stunde einen Big Mac. Man könnte alternativ auch einen Whopper nehmen, um mal kurz hier keine Werbung aufkommen zu lassen. Zu sich genommen.

Sebastian Sonntag: Ich bin nicht so gut im Kopfrechnen, aber es waren sechs Stunden, also zwölf Big Mac Menüs.

Pia Ströhle: Also ambitioniert.

Sebastian Sonntag: Finde ich auch.

Aron Schmidt: Genau.

Sebastian Sonntag: Hat es. Hat er es durchgestanden?

Aron Schmidt: Er hat es durchgestanden. Aber es ist heute noch legendär. Und ich glaube, er. Das Stück kam jedenfalls nie wieder zu Aufführung.

Sebastian Sonntag: Das wird Gründe haben.

Pia Ströhle: Alles für die Kunst.

Aron Schmidt: Alles für die Kunst. Und ich habe ihn an dem Abend der Theater Nacht nicht sehen können, sonst hätte ich ihn selbst diese Anekdote erzählen lassen.

Pia Ströhle: Noch mal was zu essen mitgebracht.

Aron Schmidt: Oh ja, ich glaube, die.

Pia Ströhle: Die Meisten hatten wahrscheinlich eher das Problem, dass sie zu wenig gegessen haben.

Aron Schmidt: Ich sage immer, dass das kann gut sein. Vor allem, wenn man diesen Marathon vor sich hat. Dann vergisst man es vorher und währenddessen findet man einfach keine Zeit. Deswegen war es gar nicht so blöd, sich das in den Text schreiben zu lassen.

Sebastian Sonntag: Stimmt irgendwie schon, aber ich habe so meine Zweifel bei der Umsetzung. Aber das heißt kommen so Worte wie Marathon schon vor. Wir werden jetzt zwei Reisen quasi erleben. Also ihr mit uns gemeinsam. Und ich weiß auch noch nicht so ganz genau, wo ihr jetzt überall gewesen seid und was ihr erlebt habt. Und wir werden jetzt quasi gemeinsam durch diesen Abend schreiten aus eurer beider Perspektiven. Und wenn ihr übrigens auch mit dabei gewesen seid und uns vielleicht mitteilen wollt, wie ihr das erlebt habt, nachdem wir euch geschildert haben, wie wir das erlebt haben, dann könnt ihr das gerne tun oder natürlich auch sonst, wenn ihr irgendeine Art von Feedback habt. Wir freuen uns immer, wenn ihr euch bei uns meldet.

Lisa Bihl: Ihr habt Anregungen, Ideen oder Feedback für uns? Wir freuen uns über eure Nachrichten auf Instagram. Da findet ihr uns unter Qultor also Q U L T O R oder per Mail an Podcast @ qultor.de.

Manuel Moser: ... und Bernd Schlenkrich. Die sind jetzt gerade alle an ihren Häusern und stehen wie über 100 andere Ensembles und damit hunderte von Einzel Künstlerinnen der Stadt in den Startlöchern um gleich um acht anzufangen und diese Theater Nacht zuspielen. 37 Orte mit 47 Bühnen, verteilt über das ganze Kölner Stadtgebiet.

Sebastian Sonntag: Also 37 Orte, 47 Bühnen, hunderte Künstlerinnen und Künstler. Erst mal ist einiges los für eine Nacht und auch für eine einzelne Person oder für Gruppen, die das irgendwie alles so alles erleben, ist sowieso nicht möglich. Wir machen auch eine Doppelfolge daraus, weil es einfach so viel ist, was ihr dann am Ende erlebt habt. Also das schon mal als Vorwarnung, dass es Teil eins dieser Doppelfolge hier Wenn man jetzt noch nie auf so einer Theater Nacht gewesen ist oder auf der Nacht der darstellenden Künste, vielleicht könnt ihr mal beschreiben, wie das abläuft. Also was kann man da alles machen? Wie geht man da ran?

Pia Ströhle: Ich glaube, einige Leute haben sich möglicherweise das Programm angeschaut. Es gibt ja verschiedene Ensembles, die Auszüge aus Stücken präsentieren, und vielleicht hat der eine oder die andere da schon einen Favoriten oder irgendwas schon mal gelesen, was man gerne sehen möchte und hat da so einen kleinen Teaser bekommen, was auch Sinn macht, weil die Theater Nacht sich quasi durch ganz Köln zieht. Es sich vielleicht ein Veedel vorzunehmen und zu sagen weiß ich nicht. Wir bleiben in der Südstadt und laufen da ein bisschen durch die Gegend und lassen uns treiben und gucken, dass die Wege möglichst kurz sind.

Sebastian Sonntag: Was ein wichtiger Punkt ist, weil man so viel Zeit zum Reisen hast du ja quasi nicht.

Pia Ströhle: Das ist richtig, das haben wir dann auch gemerkt.

Sebastian Sonntag: Aber das heißt, man geht so ein bisschen ran.. Wahrscheinlich in der Regel schaut sich das Programm an und guckt einfach, was einen anspricht und geht hin.

Pia Ströhle: Ganz genau.

Sebastian Sonntag: Ja, und so kannst du dann halt auch im Prinzip so ein bisschen die Vielfältigkeit der der Theaterszene der Kunstszene in Köln mitbekommt, kann es sich so ein bisschen weiß nicht verzaubern lassen. Mit den Mitteln des Theaters Lust machen auf auf diese Form oder auf diese Formen von Kunst? Neues kennenlernen. Aber Manuel Moser hat auch bei aller Verzauberung ein paar ernste Worte ans Publikum gerichtet, bei seiner Rede.

Manuel Moser: Aber auch nicht unerwähnt lassen, dass nach wie vor Krieg in Europa herrscht, der grausame Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine tobt. Tagtäglich sterben Menschen, während sie für ihre Freiheit und für Demokratie kämpfen. Der Versuch, die europäische Solidarität durch Energie als Waffe zu brechen, ist in vollem Gange und erreicht sowohl uns als Theaterschaffenden aber auch unser Publikum. Lassen Sie mich eines ganz klar sagen: Wir sind und bleiben solidarisch. Und wir denken heute besonders an die Künstler:innen, die trotz Krieg, trotz Bomben und trotz Raketen ihren Berufungen nachgehen. Dass das diese Krise nur durch gemeinsame Bemühungen und auch durch Einschränkungen für uns alle zu bewältigen, ist uns klar. Und doch. Die Theaterhäuser in Köln wissen gerade genauso wenig wie ihre Besucher:innen nicht, wie sie mit explodierenden Energiepreisen umgehen sollen. Und manch einer fragt sich, ob es nicht besser wäre, die Tür abzuschließen und nicht zu spielen, anstatt nicht in der Lage sein, die Rechnung zu bezahlen. Prekäre Gagen der Schauspieler:innen, seit Jahrzehnten kombiniert mit steigenden Preisen, führen zu Unsicherheit und Angst bei vielen einzelnen Künstler:innen dieser Stadt. Wir und unser Publikum und damit die Existenz der Theaterhäuser und der Künstler in den Theater, Tanz und Zirkus sind gefährdet, ja sogar hoch gefährdet. Und während wir darüber nachdenken, ob Mittel vorhanden sind, um diese Situation zu entschärfen, während wir kulturpolitisch darüber streiten, schließen die ersten Kulturinstitutionen in dieser Stadt. Während wir darüber diskutieren, dass Kultur eine freiwillige Leistung sei und ob Kunst nicht auch ein bisschen effizienter ginge, brechen die Zuschauer:innenzahlen ein. Und immer mehr Kölner:innen können sich einen Besuch im Theater einfach nicht mehr leisten. Während Gesetze zur fairen Bezahlung von Künstlern in richtiger Weise gemacht werden, deren Umsetzung aber ob der niedrigen Fördersummen und Kulturetats schlicht nicht möglich ist. Während all dieser Diskussionen und Lösungsversuche vergessen wir manchmal, dass Kultur und Kunst, Theater, Zirkus und Tanz gerade und genau in diesen. Zeiten unverzichtbar ist. Kultur ist keine freiwillige Leistung, die man halt, auf die man halt verzichtet, wenn das Geld irgendwo anders gebraucht wird. Wir brauchen diese Orte. Wir brauchen Orte, die uns Raum für unsere Gedanken und Utopien geben. Wir brauchen Orte, die uns Gelegenheiten für Hoffnung geben, die uns kurz aus unserer Lethargie reißen, die uns lachen lassen und uns Freude schenken, die uns nachdenklich machen und an denen wir einfach auch mal kurz abschalten. Wir brauchen die Theaterhäuser als Orte der demokratischen Auseinandersetzung, als Orte, an denen nicht mit. Wut und Verzweiflung gespielt wird, um es politisch zu nutzen, wie es Populisten gerade europaweit versuchen, sondern Orte, an denen kollektive Wut und Verzweiflung auch mal möglich sind, aber an denen man auch einen Schritt weiterdenkt und nicht glaubt, eine Rückkehr in ein Früher würde alle Probleme lösen. Wir brauchen uns, wir brauchen Theater, wir brauchen Tanz, wir brauchen zeitgenössischen Zirkus, wir brauchen Kunst und Kultur für alle, egal ob jung oder alt, welchen Einkommens oder welchen Backgrounds. Und heute mehr denn je.

Sebastian Sonntag: Vielleicht müssen wir dazu sagen an der Stelle: Wir zeichnen diesen Podcast im Herbst 2022 auf. Seit schon weit über einem halben Jahr gibt es den Krieg in der Ukraine nach der russischen Invasion. Mal abgesehen von den schrecklichen Dingen, die da passieren, ist eine der Folgen, die wir hier spüren die Energiekrise in Deutschland und die stellt natürlich auch die freie Kunst und Kulturszene vor Herausforderungen und auch das Publikum. Was bekommt ihr da so von mit?

Aron Schmidt: Oh, sehr, sehr viel, sehr viele Sorgen bis hin dazu, dass einzelne Spielorte vor allem tatsächlich ernsthaft überlegen, den Spielbetrieb einzustellen, wenn die Heizperiode stärker wird. Weil das, was als Befürchtung im Raume steht, wie die Kosten explodieren können, sich das kein Spielort leisten kann, sozusagen in Kombination mit der Corona Krise, dass die Säle auch nicht wirklich ausgelastet sind. Auch das kostet Energie. Weil je weniger Zuschauer im Raum sind und Zuschauerinnen, desto mehr musst du heizen. Und das heißt zwei Möglichkeiten Entweder die Krise wird für die, für die Kulturschaffenden und die Veranstaltungsorte schlimmer. Oder alle gehen gemeinsam in voller Stärke in die Säle und können so den Energieverbrauch drastisch reduzieren. Wobei das natürlich auch nicht die Lösung ist. Man also Lampen. Also es ist ja, das ist ein hoher Energiebedarf, um Kultur auf die Bühne zu bringen und das spüren alle Beteiligten. Und das ist in der Szene ein sehr, sehr großes Thema und beschäftigt natürlich auch die Politik und die Verwaltung der Stadt. Wie damit umzugehen ist und welche Hilfsmittel und Hilfspakete da auch auf kommunaler Ebene geschnürt werden können, weil dass da was passieren muss. Es ist einfach klar, dass wenn das so schlimm wird wie befürchtet und vorhergesagt, dann ist das existenzbedrohend für viele, für viele Kulturschaffenden.

Pia Ströhle: Vielleicht auch andersrum gedacht von Seiten derjenigen, die gerne zu Kulturveranstaltungen gehen. Wir sind ja in einer Situation, wo alles teurer wird. Und wir wissen, dass gerade an kulturellen Veranstaltungen sowohl von Seiten der Politik, aber natürlich auch wenn es um den eigenen Geldbeutel geht, möglicherweise als erstes gespart wird. Was man natürlich auch verstehen kann. Wenn die Leute sich Sorgen machen, wie sie überhaupt die Gasrechnungen bezahlen sollen, dann bleibt nicht mehr besonders viel Geld übrig, um auch noch ins Theater zu gehen oder sich eine Tanzperformance anzuschauen zum Beispiel. Und ich kann mir vorstellen, das kommt dazu. Zumal ich auch das Gefühl habe, dass nach diesen Pandemie Jahren diese eine Art Gewohnheit, irgendwie zu Veranstaltungen zu gehen, vielleicht sich auch eigentlich erst wieder aufbauen muss. Man hat das sehr lange nicht gemacht, das ist sehr lange, da ist was verloren gegangen und viele haben das glaube ich früher einfach mehr in ihren Alltag einbinden können, als das noch ohne Weiteres möglich war. Und ich glaube deswegen selbst die Überlegung zu sagen, wir spielen bei voller Auslastung der Publikumsräume, Ist das vielleicht auch deshalb nicht möglich, weil so viele Leute einfach nicht kommen.

Sebastian Sonntag: Was ein impliziter Aufruf ist: Geht alle raus und schaut euch Kultur an, wo auch immer wie auch immer. Nicht nur um euch vielleicht inspirieren zu lassen, sondern auch damit alle die Rechnungen zahlen können. Am Ende des Tages.

Aron Schmidt: Jetzt, da.. Ach Mensch, und wir müssen jetzt da rein. Das ist das nicht das Heizkraftwerk, das nicht.. genau Maschinenhalle.

Aron Schmidt: Ach. Ihr seid auch da?

Passant: innen: Ja, weil uns. Wollten wir eigentlich da rein. Aber da waren wir dicht. Wir waren um drei nach da.

Aron Schmidt: Das heißt ja auch für uns, Wir kommen auch nicht rein.

Passant: innen: Habt ihr nicht? Da hattet ihr da auch.. wärt ihr da jetzt auch schon gewesen?

Aron Schmidt: Nein, wir wären hier drin gewesen.

Passant: innen: Das ist ja, wer da Karten hat. Das hat ja nicht angefangen.

Passant: innen: Deswegen hat das auch viertel nach...

Aron Schmidt: Nee, wir haben uns nee, nee, um 20:00. Maschinenhalle, Gezeiten.

Passant: innen: Das ist aber nicht die Maschinenhalle.

Passant: innen: Doch, das ist Maschinenhalle. Das ist..

Sebastian Sonntag: Das klingt jetzt erst mal nach viel Rumgesuche hier. Also, ihr wolltet eigentlich zur Maschinenhalle, seid aber zu spät gewesen oder am falschen Ort. Hab ich ja nicht so ganz verstanden, was war da los?

Pia Ströhle: Wir hatten durch dieses Starter Ticket eine Ausgangsposition, bei der wir anfangen sollten. Das war auch eine Location auf diesem Gelände der RheinEnergie beim Heizkraftwerk und es war ein bisschen schwierig zu finden, weil es eben mehrere verschiedene Hallen und Türme und Kraftwerke gab. Und wir haben uns ein bisschen schwergetan bei der Orientierung. Noch bevor diese Veranstaltung aber anfangen sollte, gab es noch eine Performance, die direkt am Heizturm ist, Heizturm, heißt der Heizturm?

Aron Schmidt: Ich glaube Schornstein, Schornstein, Schornstein steht auf dem Plan, die Location..der Schornstein..

Pia Ströhle: Genau die direkt, die direkt am Schornstein stattfinden sollte. Und die hat sich zeitlich ein bisschen verzögert. Die mussten noch mal neu anfangen. Und dadurch hat sich diese, diese ganze zeitliche Ablauf, der sowieso schon recht eng getaktet ist, weiter verschoben.

Sebastian Sonntag: Die erste, ausgerechnet die erste.

Pia Ströhle: Ausgerechnet die erste. Und dann standen wir da, wussten nicht wirklich wohin. Wir haben dann versucht, Leute zu fragen. Das waren dann vor allem Leute vom Catering, die natürlich auch keine Ahnung hatten und also warum sollten sie auch, wenn..

Sebastian Sonntag: Warum sollten sie auch, genau.

Pia Ströhle: Die hatten, was anderes zu tun. Und dann standen wir ein bisschen blöd rum und haben versucht, uns zu orientieren. Diese Veranstaltung, für die wir das Starter Ticket hatten, sollte um 20:00 anfangen. Dann standen wir um 20:03 vor verschlossener Tür. Ja und die Tür war auch verschlossen. Also wir kamen dann auch wirklich nicht mehr rein. Es war auch niemand, der davor saß. Und dann haben wir uns angeguckt und gesagt Ja, was machen wir jetzt? Also da waren wir einfach zu spät.

Aron Schmidt: Ja, genau. Also wir hatten uns ja vorher schon getrennt, Pia, Ich bin eben auch zu dem Schornstein, der aus zwei Schornsteinen besteht.

Sebastian Sonntag: Aus Neugier. Was ist denn da schief gelaufen? Oder was? Was sollte man überhaupt sehen sollen?

Aron Schmidt: Bei der Tour, die für mich gebucht wurde, war die erste Position neun und 10,45 Schornstein die Angels Areals. Und das wollte ich auch unbedingt sehen. Und die Performance der der Angels war eben Outdoor, natürlich, an einem Schornstein. Die Angels Areals machen Flug Theater und dann kam ich an diesen Turm und sehe eben zwei Künstlerinnen an Seilen hängend sich gerade abseilen von diesem.. Ich bin schlecht beim Einschätzen, was solche Höhen anbetrifft, aber ich glaube sie, der Turm ist vielleicht 40 Meter hoch und dann so, also bis auf 20 Meter Höhe abgeseilt, sodass sie sozusagen 20 Meter über uns schwebten.

Sebastian Sonntag: Also Flug Theater ist wörtlich zu nehmen.

Aron Schmidt: Das ist wörtlich zu nehmen.

Sebastian Sonntag: Die sind irgendwo in der Luft, weit oben.

Aron Schmidt: Genau an einem Gebäude, an einem an irgendwas festgemacht natürlich, sonst funktioniert es nicht. Ja, und dann hat sich das, was Pia gerade beschrieben hat, haben sich leider relativ früh haben sich die Seile etwas verheddert und sie mussten das sozusagen erst mal abbrechen und sich wieder entheddern. Aber auch das war schon spektakulär genug, sodass ich..

Pia Ströhle: Mindestens so spannend wie die Performance an sich.

Aron Schmidt: Und dann haben die Angels sich entwirrt und haben ihre Performance noch mal angesetzt mit mit Musik und Licht. Und wie gesagt, diese diese Perspektive. Man steht unterhalb eines riesigen Schornsteins und 20 Meter über dir performen zwei an einem Seil hängende Künstlerinnen schwingend und laufend und sich übereinander werfend.

Sebastian Sonntag: Es klingt das klingt im wahrsten Sinne des Wortes fantastisch.

Aron Schmidt: Es war, es war spektakulär. Deswegen möchte ich dem hier auch den Raum. Also es hat mich sehr, sehr, sehr berührt und geflasht. So sehr, dass ich dieses.. Wir haben dann überlegt, gehen wir jetzt schon zu der Location, irgendwie müssen die doch dann auf zur nächsten Station. Nicht, dass wir da zu spät kommen und so und dann bleibt man aber doch noch stehen möchte diese Performance sehen. Schlussendlich war das der Grund, warum auch mein Start der Tour bei der ersten in Anführungsstrichen richtigen Vorstellungen in einem Saal gescheitert ist, weil wir dann rund fünf Minuten zu spät bei der Location waren und haben sozusagen den den Start der der Gruppe verpasst.

Sebastian Sonntag: Aber das ist, das ist quasi dann normal. Was ich meine, ist ja bei jeder Kulturveranstaltung eigentlich normal, dass wenn die Veranstaltung anfängt, dann solltest du da im Zweifel nicht noch rein und störst die, die Menschen, die auf der Bühne stehen sollen.

Aron Schmidt: Das ist ja absolut verständlich, auch, dass dieser Zeitplan eingehalten werden muss. Es ist der Start dieser dieser Nacht und man möchte ja den Leuten ermöglichen, dass sie um 21:00 bei der nächsten Location sind, die gegebenenfalls ein weiter Weg ist. Deswegen ist absolut verständlich, dass man pünktlich beginnt. Wenn halt am Anfang man das Pech hat, in Anführungsstrichen irgendwie in Verzug zu geraten, dann klar, dann setzt man halt aus und setzt beim nächsten Mal möglichst pünktlich wieder an, Also das Beste ist, wir gehen zum Bus und warten da, weil wir kommen auf jeden Fall nicht mehr rein.

Passant: innen: Wir gehen zur Comedia schon vor.

Aron Schmidt: Ja, das ist eine gute Idee.

Manuel Moser: Ja, das heißt, in dem Punkt habt ihr euch quasi getrennt. Du Pia bist losgezogen, dann quasi, oder ihr zu zweit seid losgezogen auf eurem eigenen Plan hin. So, Und wie habt ihr dann die die Zeit verbracht? Ihr seid dann gleich losgezogen zur nächsten Location?

Pia Ströhle: Genau, wir haben uns ja kurz standen ein bisschen durcheinander und haben überlegt Bleiben wir jetzt sogar hier und nehmen dann quasi den nächsten Slot? Und dann haben wir aber gesagt Nein, wir nutzen den Moment jetzt, wo wir ein bisschen mehr Zeit haben, machen uns auf den Weg und suchen uns die nächste Location. Und dann bin ich mit meiner Begleitung machen weitergelaufen zur Comedia und da hat. Wenn wir dann tatsächlich auch relativ entspannt Zeit, dort anzukommen, uns noch ein Getränk zu organisieren, uns noch mal kurz zu unterhalten und genau haben dann da offiziell gestartet mit der ersten Veranstaltung.

Sebastian Sonntag: Wo bist du hingefahren, Aron?

Aron Schmidt: Wir haben den Rhein überquert. Direkt als erstes etwas, was man, wenn man individuell unterwegs ist, auch aus Zeitgründen dann vielleicht nicht macht.

Sebastian Sonntag: Was totaler Quatsch ist. Also Entschuldigung, das ist so eine Kölner Sache, das muss ich ja gerade mal irgendwie. Es ist so eine, so eine Kölner Sache, dass man nicht den Rhein überqueren will, wenn man irgendwie auf der linken Rheinseite ist. Weil es ist ja so wahnsinnig weit weg. Und über die Brücke fahren, das dauert was? drei Minuten?

Pia Ströhle: Also geografisch ist es eigentlich nicht weiter als sonst, woanders hin zu fahren, aber es ist glaube ich so ein Kopf Ding irgendwie. Da hört die Stadt dann auf.

Aron Schmidt: Also ich habe als Kind schon in Deutz gelebt.

Pia Ströhle: Ich lebe immer noch.

Aron Schmidt: Du lebst.

Sebastian Sonntag: Deutz ist total schön und auch Mülheim ist total schön. Also es gibt so viele schöne rechtsrheinischen Stadtteile.

Passant: innen: Ja herzlich willkommen, auch im Namen von Emanuele Soavi in company. Wir sind ein freies Tanz Ensemble hier in Köln ansässig und haben auch hier unsere Heimat gefunden. Seit zehn Jahren arbeitet Emanuele Soavi unter diesem Label.

Sebastian Sonntag: So erst mal wieder in einer Rede hier.

Aron Schmidt: Na ja, ich meine, die Theater Nacht ist ja oder die Nacht der darstellenden Künste ist ja dafür da. Auch, dass sich Locations, Ensembles, Theater, Räume vorstellen können. Deswegen war eigentlich überall, wo wir ankamen, immer eine kleine Einführung, dass man weiß, wo man ist, was die Künstlerinnen und Künstler machen.

Sebastian Sonntag: Was ja auch ganz cool ist für den Fall, dass man halt mal irgendwie was wiedersehen will, dann. Na klar, man hat vielleicht einen Plan, aber dann hat man irgendwie noch mal connected, so genau.

Aron Schmidt: Und es ist ja, das fand ich sehr, sehr spannend an dieser Veranstaltung, dass man, wenn man sich es eben so aussucht, wirklich Locations besuchen kann, die man bisher noch nicht auf dem Schirm hatte. Und das zieht sich jetzt für mich im Prinzip durch diese ganze Tour. Ich war sehr glücklich, dass ich diese Performance und und und Tanz Tour bekommen habe in dem Fall. Ich hätte mir sehr wahrscheinlich auch ausgesucht, weil der Vorteil, wenn man bei so einer Tour ist, ist auch, dass man definitiv einen Sitzplatz bekommt in der Location, für die man gebucht ist. Also die.

Sebastian Sonntag: Es kann nicht zu voll werden.

Aron Schmidt: Es kann nicht zu voll werden, weil die Häuser wissen, da kommt Tour xyz. Das heißt, da muss ich für soundso viel Personen freihalten.

Sebastian Sonntag: Aber gerade bei den Bus reden. Es gibt noch eine andere Möglichkeit, auch Touren zu machen: mit dem Fahrrad, ist das richtig?

Pia Ströhle: Das ist richtig. Ich habe das, persönlich habe ich niemand kennengelernt, der das gemacht hat. Uns ist das erzählt worden, als wir später in Ehrenfeld waren von Deborah Krönung, die Regisseurin war für eines der Stücke, die erzählt hat, dass durchaus auch Touren mit dem Fahrrad ankommen und sich eben auf zwei Rädern quasi durch die Stadt bewegen. Warum auch nicht? Das ist eine schöne Idee.

Sebastian Sonntag: Wir haben eine Maskenpflicht, wenn ihr keine Masken habt, kann man Masken ihr kostenlos bei uns bekommen, die Getränke bleiben raus. Aber ich glaube, wir haben genug entlang gesprochen. Das ist ausgedrückt.

Sebastian Sonntag: So, also, Masken an Getränke bleiben draußen und rein geht's. Wohin überhaupt? Also, wo seid ihr denn da gerade? Und was werdet ihr sehen?

Aron Schmidt: Also, wir sind in der TanzFaktur in Köln Deutz, in dem die Transform Tour ansässig ist.

Sebastian Sonntag: Das kann man sich einfach merken.

Aron Schmidt: Ja, das ist und das Theater der Keller dort Unterschlupf bekommen hat. Nachdem die aus der Kleingedank Straße mussten sie raus. Genau. Und sind da sozusagen jetzt erst mal an diesem Spielort, der mehrere Säle beinhaltet und eine Halle. Vor dieser Halle standen wir und dort haben wir eine Inszenierung gesehen. Wir haben eine Inszenierung vom Emanuele Soavi In Company, also von der Company von Emanuele Soavi gesehen, ein Ausschnitt aus einer Tanzperformance von zwei Tänzer:innen, also einem Tänzer und einer Tänzerin. Und diese Musik und diese sich bewegenden Körper haben mich dann so ein bisschen entführt, weil ich ganz schnell aufgehört habe, inhaltlich an die Sache heranzugehen, sondern ich habe mich sozusagen wegtreiben lassen, auch gedanklich von diesen Bewegungen und von der Musik. Und man sieht bei der Theater Nacht der meistens so um die 20 Minuten und da lassen sich ja, ob jetzt beim Tanz oder beim Theater, lange dramaturgische Abläufe, die werden ja nicht zusammengefasst. Also es ist sozusagen, es ist und bleibt ein Ausschnitt. Und ich habe diesen Ausschnitt in dem Fall dann dazu benutzt, um ein bisschen meine Gedanken kreisen zu lassen. Und das war eine schöne Erfahrung.

Sebastian Sonntag: Und wegtreiben lassen hast du dich auch, Pia, aber eher physisch quasi. Ihr seid jetzt gerade hier in der Bahn unterwegs.

Pia Ströhle: Richtig. Wir waren.. nachdem wir in der Südstadt waren, haben wir uns überlegt, wir würden gerne noch mal die Location wechseln und noch mal irgendwie ein anderes Veedel sehen und haben uns dann auf den Weg gemacht nach Ehrenfeld. Und das war tatsächlich ein bisschen ein Erlebnis, weil man dann doch gar nicht so viel Zeit hat zwischen diesen Slots und man möchte ja keinen verpassen. Na ja, die erste Vorstellung hatten wir ja schon verpasst.

Sebastian Sonntag: Und ihr hattet keinen luxuriösen Bus.

Pia Ströhle: Wir hatten keinen Bus. Und dann muss man ja überlegen. Es ist Samstag Nacht. Es ist inzwischen 09:30 oder vielleicht auch schon 9:45. Das heißt, da ist auch einiges los auf den Straßen. Wir mussten dann irgendwie Richtung Ehrenfeld über die Ringe. Da war dann auch ordentlich was los in der Bahn. Klar, weil natürlich ganz Köln unterwegs war und nicht alle nur für die Theater Nacht. Dann haben wir uns zusammen in die Bahn gestellt und so ein bisschen überlegt Schaffen wir das? Schaffen wir das nicht? Wo müssen wir eigentlich genau hin? Warst du da schon mal, weil die nächste Location tatsächlich auch eine Kirche war? Uns ist aufgefallen, dass wir sehr wenig Zeit in Kirchen verbringen und abgesehen vom Dom auch wenige kennen.

Pia Ströhle: Friesen, da kommt Bhf West West, Piusstraße, Körnerstr. Das ist doch easy. Das sollten wir machen. Genau. Und dann geht man in neun Minuten in die Kirche Kirche Kulturkirche, Friedenskirche. Und da läuft Zeit für Entscheidungen.. genau So? 23:00.

Pia Ströhle: Wir haben dann überlegt, wie man sich eigentlich am besten vorbereitet auf die Theater macht, weil wir dachten eigentlich, Theater ist ja auch gerne so ein Anlass, wo man sagt, wir ziehen mal was Schickes an und wir holen mal die Leder Sohle raus oder so. Für die Theatermacher kann ich das nicht empfehlen. Also gutes Schuhwerk, vor allem wenn man irgendwie vor hat, ein bisschen zwischen den Veedeln sich zu bewegen. Lieber Turnschuhe.

Sebastian Sonntag: Was gab es da zu sehen in der Kirche?

Pia Ströhle: Das war sehr interessant. Das war das Stück von Deborah Krönung, von der wir vorhin schon mal kurz gesprochen hatten, die da einen Auszug quasi präsentiert hat. Also sie ist die Regisseurin. Es gab einen Schauspieler, der interessanterweise so eine Loop Station auf der Bühne hatte, das heißt war so ein bisschen eine Mischung aus Gesang und Schauspiel. Er hat sehr anekdotisch erzählt und es war so sehr viel Zeitgeist in diesem Auszug von dem Stück, was da hieß, muss eben gucken.. "Zeit für Entscheidung" hieß das Stück, und der Schauspiel..

Sebastian Sonntag: Passt ja hier auch ganz gut in die Theater Nacht, weil da hast du ja auch andauernd Entscheidungen, die du auch treffen musst.

Pia Ströhle: Absolut. Das war sehr aufregend. Erstens allein was die Location angeht, weil so eine Kirche natürlich ganz eigene Herausforderungen hat irgendwie. Was die Akustik vor allem angeht.

Sebastian Sonntag: Ja. Wenn du sagst, da ist eine Person, die. Also da kann man sich wahrscheinlich auch schnell einsam vorkommen.

Pia Ströhle: Ja, auch das. Und ich glaube, das ist wirklich auch für in dem Fall den Schauspieler noch mal eine besondere Herausforderung, extra langsam zu sprechen und auch Pausen zu lassen, weil man wirklich gemerkt hat, es hallt nach. In dieser Kirche.

Sebastian Sonntag: Brauchst du keine Loop Station mehr.

Pia Ströhle: Das stimmt. Hatte ja trotzdem dabei. Aber irgendwie auch eine ganz kuriose Erfahrung in diesem Ambiente, das zu erleben und letztlich, was auf der Bühne passiert ist. Ich fand es ganz schön. Der Schauspieler hat eine Anekdote erzählt, die er persönlich erlebt hat. Und zwar war er noch vor Ausbruch des Krieges in der Ukraine war er geschäftlich dort unterwegs und sollte dort was arbeiten, hat aber letztlich viel Zeit damit verbracht, dort Leute kennenzulernen und was zu trinken und auch zu feiern.

Sebastian Sonntag: Auch nicht schlecht.

Pia Ströhle: Warum auch nicht? Und so hat er Kiew kennen gelernt und das hört sich heute völlig absurd an! Gleichzeitig war es eine schöne Geschichte, wie er erzählt hat. Er stand vor dem Club und der Türsteher meinte So kommst du nicht rein, falsche Hose an, geht nicht. So, und dann war irgendwie noch ein anderer Freund dabei und die haben es irgendwie hingekriegt zu sagen okay, wir finden eine Lösung. Dann hat er erzählt, dass er dann von dem Türsteher dann weggeführt wurde und ihm gesagt wurde Hose aus und dann stand er erst mal da und hat doof geguckt. Und das Ende vom Lied war, dass er mit dem Türsteher die Hosen getauscht hat. Nein. Ja, weil er die falsche Hose anhatte. Und dann hat er die Hose des ukrainischen Türstehers aus Kiew mit nach Hause genommen, weil das haben die natürlich dann wieder nicht getauscht. Klar. Und der Türsteher aus Kiew hatte dann eben diese Hose aus Köln. Und es ist irgendwie so eine schöne, nette Anekdote und man lacht drüber und dann bleibt einem das Lachen wieder im Halse stecken, weil er dann natürlich auch sehr nachdenklich geworden ist und meinte Ja, und was ist mit diesem Mensch und was ist mit dieser Hose? Und jetzt hat er diese Hose Und was ist mit seiner Hose aus Köln? Gibt es die noch und gibt es diesen Türsteher noch? Und so war dieses Stück ein bisschen aufgebaut mit so verschiedenen Anekdoten, so ein bisschen dann so essayistisch geworden, wo der Schauspieler so ein bisschen sinniert hat und überlegt hat über die Zeiten, in denen wir leben. Und das fand ich auf eine Art sehr kurzweilig. Gleichzeitig steckte da aber sehr viel drin, über das man wirklich nachdenken konnte. Und das alles in dieser sakralen Kulisse war einmalig.

Sebastian Sonntag: Und vermutlich intensive 20 30 Minuten.

Pia Ströhle: Absolut, ja.

Aron Schmidt: Ich hätte ein paar Fragen.

Thomas Weber: Ja gut, ich setzte mich dann eben.

Angela Hensel: Vermisst jemand seinen Nebenmann?

Pia Ströhle: Du hast ja vorhin gesagt, so sieben Theaternächte mitgemacht? Und da war es ja auch wirklich noch eine Theater Nacht. Und jetzt ist es ja durch die durch die Neugestaltung des Vereins zur Nacht der darstellenden Künste geworden. Vorher waren also habt ihr solche Produktionen, wie wir jetzt gerade gesehen haben nicht sehen können.

Thomas Weber: Ganz am Anfang, nicht ganz am Anfang war es immer Theater. Aber das in dem letzten Jahr vor der Pandemie hatten wir schon die ersten Tanzveranstaltungen auch gesehen gehabt und haben festgestellt, dass das das Angebot einfach bereichert, also dass das nochmal Abwechslung brachte. Dieses Jahr ist das erste Mal, dass wir eine reine Tanz Tour praktisch uns ansehen. Ja, ja.

Sebastian Sonntag: Aron, in der Zwischenzeit bist du wieder im Bus. Ein zentraler Ort an diesem Abend auf jeden Fall. Mit wem sprichst du da jetzt?

Aron Schmidt: Ja, ich spreche mit einem der Guides. Also, die Guides waren sozusagen einfach dafür da, um die Gruppe ein bisschen zusammenzuhalten, um die Route zu erklären und Fragen zu beantworten. In diesem Fall waren das Thomas und seine Frau Angela.

Thomas Weber: Entweder entweder nimmt uns das Stück mit und berührt uns, sonst ist es einfach schwierig, wenn man zu viel liest. Ja.

Aron Schmidt: Das gilt auch für einen normalen Theaterbesuch.

Thomas Weber: Das ist wie bei Theater, also ein normaler Theaterbesuch oder wie bei allem anderen auch. Das ist gut das grobe Konzept vorher gehört zu haben. Man kann es schneller einsortieren, aber es ist auch einfach schön, relativ viel Sachen auf sich wirken zu lassen. Und beim Tanz hat es halt den Vorteil, es gibt ja verschiedene Ebenen. Man hat die die körperliche Leistung des Tänzers, die man für sich einfach wahrnehmen kann. Ich selbst kann immer sagen, wenn ein Stück mich nicht anspricht, dann gehe ich mehr auf die körperliche Leistung und wenn irgendwas davon ich sage Boah, das ist beeindruckend, was da jemand macht, dann bin ich schon zufrieden, Das ist völlig egal. Der Drang nach Kultur, sich auch wieder anders bereichern zu lassen, zu diskutieren, das merke ich halt heute Abend auch sehr stark. Der ist einfach größer. Und ich glaube, dass durch solche Events das auch stärker wieder gefördert wird. Weil es ist einfach schön, über ein Stück im Nachhinein zu reden. Wie fand man es, was hat einen angesprochen, was kann man nicht so gut oder was fand man besonders toll? Und durch diesen Abend hier, finde ich, wird das auch mal nochmal sehr stark gefördert.

Aron Schmidt: Aber das andere große Thema für die Kultur ist ja.. das Publikum nachwachsen muss.. Dass die jungen Menschen.. Dann sagt ja immer, sind jetzt nur noch auf sozialen Medien unterwegs oder haben ihre Plattformen, ihre digitalen Plattformen vor allem. Glaubst du, dass so ein Event, das dann auch groß beworben wird, was, was überall präsent ist, auch diese Zielgruppe, wenn ich sie jetzt mal erreichen kann?

Thomas Weber: Also ich glaube, dass zum Beispiel die Einstiegsperformance am Heizkraftwerk an den Schornstein, auch wenn sie heute am Anfang ein bisschen holprig war und dann für den einen oder anderen schwierig war mit dem Ablauf. Aber das ist bei so großen Events halt auch mal. Ich glaube sowas gucken auch junge Menschen und bringt junge Menschen dazu, anders über Kultur nachzudenken. Zu sagen Das kann ich mir nicht nur auf YouTube ansehen. Die Herausforderung ist, dem Menschen nahezubringen und das war auch jetzt bei den Tanz Stücken. Da sind Emotionen dahinter, die kann ich auf YouTube, egal wie gut ein Film gemacht ist, nicht erleben. Und das wird die Herausforderung sein, da Dinge zu finden und vielleicht auch miteinander zu verbinden. Also vielleicht in elektronischer Weise neugierig zu machen, was man aber live am Ende erst erlebt. Die Herausforderung wird sein, neue Konzepte zu machen. Und dann wird man auch junge Menschen finden.sDie eine ganze Menge Verantwortung für einen So ein Abend.

Pia Ströhle: Es ist auch die Frage, ob dieser Abend dieser Verantwortung wirklich gerecht werden kann, ob dieses Konzept, dieses Format, dieses Event wirklich nachhaltig die Menschen in die Theater, in die Spielorte, in die Kultur führt. Und auch deswegen haben wir diesen Podcast gemacht, um mal sozusagen zu schauen, wie funktioniert das bei einer Tour? Vielleicht besser, als wenn man es individuell macht, Funktioniert das in beiden Fällen?

Sebastian Sonntag: Ich meine, es war ja auch völlig okay, wenn man einfach nur Guten Abend hat, oder?

Aron Schmidt: Ja, wo ist der Anspruch?

Pia Ströhle: Nein, die Frage ist, glaube ich, was man sich unter dem guten Abend vorstellt. Weil ich. Diese Veranstaltung ist unfassbar. Dicht und man kann sie sehr, sehr voll packen. Und natürlich hat man diesen Anspruch, dass man sagt Ich möchte so viel wie möglich sehen, ich möchte so viel wie möglich mitnehmen von der Veranstaltung. Das bedeutet aber gleichzeitig: Das ist ein anstrengender Abend, man ist einfach viel unterwegs. Es sind sehr viele Eindrücke, die teilweise sehr unterschiedlich sind. Man ist in einem Stück, was wahnsinnig nachdenklich macht und vielleicht irgendwie bedrückend auch ist. Danach kommt was, was zu eher so Elemente von Stand up hat und irgendwie eher witzig ist und vielleicht einfach ein bisschen extrovertierter in der ganzen Art, ein bisschen schriller, ein bisschen lauter, ein bisschen bunter und dann kommt wieder was, was ganz anderes. Ich habe gemerkt, dass ich am Ende des Abends wirklich auch sehr, sehr müde war und gemerkt habe Das sind viele Eindrücke. Das ist natürlich ein schöner Abend, aber da nimmt man auch ordentlich was mit nach Hause. Oder man sagt eben, wir packen uns den Plan nicht so voll und wir lassen mal immer wieder einen Slot aus, stellen uns vielleicht irgendwo an Kiosk oder trinken irgendwo sonst noch mal ein Kölsch zwischendrin, unterhalten uns über das, was wir gesehen haben und gehen das ein bisschen langsamer an, auch keine schlechte Idee.

Sebastian Sonntag: Aber auf jeden Fall Herausforderung, mit diesem Angebot irgendwie umzugehen. Also auch eine spannende, schöne Herausforderung.

Thomas Weber: Gerade mal überlegen, ob wir das gut zu Fuß einfach erreichen würden. Mal schauen. Eins habe ich gelernt Über die Jahre hinweg sind Busfahrer: Es ist erstaunlich, wo die am Ende noch durch passen. Sind sie nur total gebannt. Weg von jeglichem Theater.

Aron Schmidt: Das ist auch eine Performance.

Thomas Weber: Ja.

Sebastian Sonntag: Eine Herausforderung ist dieser Abend habe ich jetzt gelernt, auch durchaus für Busfahrerin und Busfahrer. Ihr steckt da gerade irgendwo fest, oder was? Was ist da passiert?

Aron Schmidt: Ich war ja mitten im Gespräch mit Thomas und plötzlich standen wir in einer Kurve und der Busfahrer hat irgendwie, so habe ich es jedenfalls verstanden, so eine Abfahrt zu früh genommen. Wir waren nicht mit einem Kleinbus unterwegs, sondern tatsächlich mit einem Reisebus. Also keine Ahnung wie. Die Ausmaße sind groß, aber es war groß. Genau. Nach sechs sieben Versuchen hat es dann wirklich um die Kurve geschafft und wir konnten dann an einer der nächsten Ecken. Weil sehr weit war es gar nicht mehr aussteigen, um dann zu Temporary Gallery zu gehen und die nächste Etappe dieser Theater Nacht dieser Nacht der darstellenden Künste zu erreichen.

Sebastian Sonntag: Und während Aron versucht hat, da mit dem Reisebus vorwärts zu kommen, seid ihr raus aus der Kirche, aus der Performance, die du uns eben geschildert hast und steht gerade vor der Kirche, glaube ich.

Pia Ströhle: Genau. Ja.

Sebastian Sonntag: Mit Debbie, Regisseurin hast du eben schon erwähnt.

Pia Ströhle: Richtig. Wir haben uns noch ein bisschen mit Debbie darüber unterhalten, wie sie den Abend erlebt hat. Weil während wir natürlich von einer Veranstaltung zur nächsten geeilt sind, hatte sie ja die gegensätzliche Perspektive und stand den ganzen Abend an dieser Kirche und in dieser Kirche und hat gesehen, wie die Leute und die Busse und die Fahrräder kommen und gehen und hat uns ein bisschen erzählt, wie ihr Eindruck von dem Abend war. Wie war es denn für dich?Du bist ja quasi den ganzen Tag an einem Ort. Wir waren ja lustig durch die Gegend.

Deborah Krönung: Ja, genau. Aber das ist so komisch. Wir sind hier irgendwie so total abgeschnitten und kriegen gar nichts mit von den anderen Spielstätten und gar nicht da, wo die Leute herkommen, wo sie hingehen und wie es überall anders so läuft. Wir sind ja einfach zu dritt, machen unser Ding. Es könnte auch völlig sein, dass in allen anderen Spielstätten totales Chaos ist. Und wir sind so nee, nee, wir fangen immer um punkt an, alle machen irgendwie so vor uns hin. Ja, genau,

Pia Ströhle: Schön, aber war so unterschiedlich viel besucht und unterschiedlich viel Resonanz. Oder war das so sehr..?

Deborah Krönung: Ah ja, ich glaube, es waren immer so ähnlich viele eigentlich. Aber auch das ist spannend, weil man nie weiß, wie viele kommen. Also eigentlich jede Stunde haben wir damit gerechnet, dass jetzt niemand kommt. Gott Gottseidank doch. Ja, genau. Und dann auf einmal immer so? Es sind ja doch Leute da. Wie schön. Ja, ja, man hat halt keinen Überblick. Also man hat einen Überblick über die Starter Tickets, vielleicht noch am Anfang und danach und danach. Mal gucken. Ja genau. Kann auch sein, dass wir dann den ganzen Abend für uns spielen und dann ist auch immer schön. In dem riesigen Programm. Ist es irgendwie so? Ach, eigentlich würde ich am liebsten zu jeder Person hingehen und fragen Warum hast du dich eigentlich genau hierfür entschieden? Ja, und für uns fällt das halt weg, dass wir mit dem Publikum noch mal reden können, weil wir nach der letzten Vorstellung sind die alle fort und dann keine Ahnung, wo die alle sind, die von der 20:00Uhr Vorstellung sind. Um die nochmal zu fragen.

Pia Ströhle: Habt ihr was geprobt hier.. Oder war das heute dann?

Deborah Krönung: Wir haben dann heute Nachmittag genau genau mal ein bisschen Akustik abchecken und dann haben wir auch einmal geprobt und äh, ja, aber es ist dann so es gibt halt nicht diese normalen Strukturen von Einlass Personal und auch überhaupt kein Getränke Verkauf oder so, besonders bei der ersten Runde. Da kamen die Leute dann vorher hin und dann haben wir immer gesagt Ja, da vorne ist ein Kiosk und eben auch so einfach, einen Schlüssel zu einer Kirche zu kriegen. Wir haben da jetzt Sachen umgestellt und die wissen gar nicht, was wir hier spielen,

Maren: Altar verschoben, das Kreuz abgehängt.

Deborah Krönung: Und ich meine, wir haben die Kanzel ja einfach ein Plakat gehängt, aber ich hatte nicht den Blitz getroffen, das ist okay von oben.

Maren: Qas würde meine Oma jetzt denken..

Pia Ströhle: Ja, ich war noch ein besonderer Spielort, oder?

Deborah Krönung: Definitiv total. Ja, ja, ja, ich glaube wir. Am Anfang waren wir auch alle so ein bisschen, so dass ich das jetzt darf ich ?Aber irgendwann haben wir einfach gesagt Nein, das ist jetzt ein Theater, das ist jetzt keine Kirche mehr. Ist ja eine freie Gruppe, die das gemacht hat, und die hatte halt kein eigenes Haus. Deswegen müssen wir immer hoffen, dass wir uns irgendwo einmieten können oder als Gastspiel eingeladen werden. Wie viele seid ihr da? Diese freie Gruppe ist hat eine Vereinsstruktur oder ist ein Verein und es gibt natürlich Vereinsmitglieder und so und ja, aber genau die Produktionen werden eigentlich entschieden von der künstlerischen Leitung und dann entweder von der selber inszeniert oder es werden eben Leute geholt. Also ich bin quasi als Gast Regisseurin dahin geholt worden und. Dann werden einfach eben auch pro Produktion. Dann wird das Ensemble zusammengesetzt. So genau. Also es ist eben dann insofern keine feste Gruppe, die immer zusammenarbeitet, sondern eigentlich strukturiert wie ein Haus. Wie das Bauturm nur ohne Haus so? Ja.

Pia Ströhle: Aber mit Kirche in dem Fall ja.

Deborah Krönung: Ja, das ist tatsächlich auch bei CT gibt es irgendwie seit 30 Jahren und ich glaube, gerade in der Anfangszeit, da haben die oft hier Lesungen gemacht und so Veranstaltungen und deswegen gibt es immer noch so eine Bindung zur Friedenskirche. Aber inzwischen hat sich die Leitung auch geändert und so und die, die das damals mitgegründet hat, ist jetzt ist die Gabi Fischer, die die Theater macht organisierten, die dann meinte Ich habe euch die Friedenskirche klar gemacht und wir erst so hä? Und dann hat sie es erst mal erklärt. Wir haben damals da ganz viel gemacht und so, aber es ist irgendwie auch nett. Und so ein CT geschichtsträchtiger Ort.

Sebastian Sonntag: Friedenskirche ist ein besonderer Ort. Hattest du davor schon mal was drüber gehört?

Pia Ströhle: Vorher überhaupt nicht. Ich habe mich selber ein bisschen gewundert, dass Köln ja so viele Kirchen hat und man abseits vom Dom wirklich gar nichts kennt. Also so ging es mir zumindest. Und so wie ich Debbie und Maren verstanden habe, ging es ihnen tatsächlich ähnlich. Aber irgendwie auch natürlich eine schöne Kulisse. Erstens natürlich einfach, weils was hermacht. Und dann natürlich auch mit diesem anekdotischen Erzählen über die Ukraine, dass so viel von von dieser Zeit in dem Stück verhandelt wurde, in der wir gerade leben, in der so viel Krieg stattfindet und uns das also direkt betrifft, ist jetzt ein starkes Wort. Aber was, wovon wir so viel mitbekommen irgendwie und was uns sehr viel beschäftigt, dass in der Friedenskirche ausgerechnet zu spielen, ist natürlich auch irgendwie schön.

Sebastian Sonntag: Und dann wurde es Zeit für euch, weiterzuziehen.

Maren: Wollen wir dann mal aufbrechen?

Deborah Krönung: Ja, schön, dass ihr da wart.

Pia Ströhle: Genau. Wir haben uns danach mit Aron wieder verabredet in Ehrenfeld und haben uns dort für eine letzte Performance getroffen. Das war eine ganz besondere Veranstaltung, weil es dabei darum ging, selbst mitzumachen.

Sebastian Sonntag: Das ist immer interessant. Ich meine, das hat man jetzt ganz groß in unserer letzten Folge tatsächlich das quasi eine Art Mitmach Party könnte, könnte man sagen, die könnt ihr euch noch mal anhören. Ihr könnt euch aber auch unsere nächste Folge anhören, weil wie es dann weitergegangen ist, die große Vereinigung von Pia und Aron, die erlebt er dann nämlich in der nächsten Folge über die Theater Nacht und wir würden uns freuen, wenn ihr wieder mit dabei seid. Erst mal an euch. Vielen Dank Pia Ströhle: Schön, dass du dabei gewesen bist.

Pia Ströhle: Danke schön.

Sebastian Sonntag: Vielen Dank, Aron Schmidt.

Aron Schmidt: Danke dir.

Lisa Bihl: Das war Qultorell Unterwegs der Kultur und Begegnungs Podcast aus Köln. Eine Produktion von Qultor und der Sendeeinheit. Lege dir ein Qultor Profil an und folge deinen Lieblings Kulturorten, Künstler:innen, die dich begeistern oder Themen, die dich bewegen. So verpasst du keine Veranstaltung, die dich interessiert. Qultor.de im Netz @Qultor auf Instagram und Kultur live in deiner Stadt.

Neuer Kommentar

Dein Name oder Pseudonym (wird öffentlich angezeigt)
Mindestens 10 Zeichen
Durch das Abschicken des Formulars stimmst du zu, dass der Wert unter "Name oder Pseudonym" gespeichert wird und öffentlich angezeigt werden kann. Wir speichern keine IP-Adressen oder andere personenbezogene Daten. Die Nutzung deines echten Namens ist freiwillig.